Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine der am besten untersuchten und am häufigsten eingesetzten Therapieformen. Anders als beispielsweise die analytische Psychotherapie beschäftigt sie sich mit dem Hier und Jetzt und weniger mit der Vergangenheit. Es geht in erster Linie darum, Lösungen für aktuelle Probleme zu finden. Daher spricht man bei der kognitiven Verhaltenstherapie auch von einer problemlösungsorientierten Strategie.
In der kognitiven Verhaltenstherapie wird davon ausgegangen, dass unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Verhalten sich gegenseitig beeinflussen:
Alle drei Faktoren haben in ihrem Zusammenspiel einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden.
In der kognitiven Verhaltenstherapie werden zwei Therapieformen kombiniert: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie. Diese beiden Therapieansätze können einzeln, aber auch in Kombination miteinander eingesetzt werden.
Kognitive Therapie
Das Wort „kognitiv“ kommt aus dem Lateinischen („cognoscere“) und bedeutet „erkennen“.
Bei der kognitiven Therapie geht es darum, Gedankenmuster zu erkennen und sich über seine Einstellungen und Erwartungen klar zu werden. Hierdurch wird es möglich, unzutreffende Überzeugungen aufzudecken, die sich belastend auf die Gefühle und das Verhalten auswirken, und sie zu ändern.
Der Gedanke dahinter ist der, dass es nicht nur die Situationen selbst sind, die uns Schwierigkeiten bereiten, sondern auch die Art, wie wir diese Situationen bewerten. Typische Beispiele hierfür sind Verallgemeinerungen wie: „Ich bin nicht gut genug.“ oder Übertreibungen wie „Es ist klar, dass ich am Ende alles verloren habe“.
Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist aus dem US-amerikanischen Behaviorismus (engl. „behavior“ = „Verhalten“) heraus entstanden. Bei diesem Ansatz wird davon ausgegangen, dass unser Verhalten angelernt ist und daher auch wieder verlernt bzw. neu erlernt werden kann.
Bei der Verhaltenstherapie stehen die Verhaltensweisen im Mittelpunkt, die einem Schwierigkeiten bereiten. Die Arbeit besteht darin, diese Verhaltensweisen so zu verändern, dass sich die Situation für einen selbst dadurch verbessert.
Wie verläuft die kognitive Verhaltenstherapie?
Am Anfang einer kognitiven Verhaltenstherapie steht ein Erstgespräch. Hier geht es um die Beschreibung der Probleme bzw. der Symptomatik. Anschließend werden üblicherweise 4 „Probetermine“ vereinbart, in denen eine ausführliche Diagnostik (z. B. mittels Fragebögen und Gesprächen) durchgeführt wird. Außerdem erhalten sowohl der Patient als auch der Therapeut die Möglichkeit, für sich herauszufinden, ob man sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann, ob es „menschlich passt“. Nach dieser sogenannten „probatorischen Phase“ wird ein Antrag auf Psychotherapie bei der Krankenkasse gestellt.
Wie lange eine Verhaltenstherapie dauert, lässt sich zu Beginn einer Behandlung nicht sicher voraussagen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Therapiedauer mit der Komplexität der Probleme steigt.
Entscheidend für den Therapieerfolg ist die Bereitschaft, aktiv mitzuarbeiten. Das bedeutet zum Beispiel, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und sich auf Veränderungen einzulassen. Die Therapie wird von Therapeut und Patient gemeinsam gestaltet. Dazu ist natürlich Vertrauen zwischen Therapeut und Patient von größter Wichtigkeit.